Interview mit Pfarrer Humburg
Nicht nur die Schülerzeitung bestreitet andere Wege, auch Pfarrer Hamburg aus Oranienburg hält seine Gottestdienste nun in anderer Form.
In der MAZ war davon zu lesen. MAZ Artikel -Beten im Internet: So erlebte Friedemann Humburg die Andacht vor der Kamera
Charlotte aus der Redaktion der Schülerzeitung hat sich auch dafür interessiert, wie jetzt der Alltag von Pfarrer Humburg aussieht, ob weiterhin Konfirmationen stattfinden und was Herr Hamburg am meisten vermisst in der Corona-Zeit. Durch das Interview konnten diese und weitere Fragen beantwortet werden.
Doch lest selbst!
Interview von Charlotte Zwahr und Friedemann Humburg, Pfarrer in Oranienburg
1.Was vermissen Sie am meisten?
Mir fehlen der Kontakt zu vielen Menschen, mit denen ich gern zusammen bin. Darüber hinaus fehlt mir die Unbeschwertheit im öffentlichen Raum. Ständig überlegt man, oder ich, mache ich alles richtig, kann ich noch mehr tun oder was könnte ich evtl. falsch machen. Ich würd gern wieder entspannt draußen sein. Nun aber heißt es erst einmal Geduld haben.
2. Was glauben Sie wann man wieder am Gottesdienst in der Kirche Teilnehmen kann?
Es soll gottesdienstliche Lockerungen geben. Ich selbst möchte jedoch so, wie es angedacht ist, keinen Gottesdienst feiern, weil es eben keine Gottesdienste sind. (Keine Gesangbücher, möglichst keinen Gesang, alle sollen Masken tragen, höchstens 20 Personen). Wenn es wieder möglich ist, frei und ohne Beschränkungen Gottesdienste zu feiern, bin ich gern mit dabei und freue mich schon sehr drauf. Bis dahin gibt es weiter jeden Sonntag aus unserer Kirche eine Internetandacht, zu finden Sonntags, ab 9:00 Uhr unter: you toube: Evangelische Kirche Oranienburg.
3. Machen Sie jetzt was, wofür Sie sonst keine Zeit haben?
Ich habe meinen Schreibtisch abgearbeitet. Viele Dinge sind in der letzten Zeit liegengeblieben, das habe ich mit der Zeit erledigen können. Ich lese viel, telefoniere viel mit Menschen, gehe mit manchen (natürlich nur im Rahmen des Erlaubten) spazieren und wir reden viel miteinander. Sonst kümmere ich mich als geschäftsführender Pfarrer weiter um den Gemeindealltag mit vielen Baufragen u.ä. Dingen.
4. Worauf freuen Sie sich nach der Corona Krise am meisten?
Wie im ersten Punkt angedeutet, die Unbeschwertheit der freien Bewegung. Und ich hoffe, dass die Menschen gelernt haben, mit dem zufrieden zu sein, was sie, was wir alles haben. Und das ist weit, weit mehr als wir brauchen. Ich freue mich auf einen hoffentlich anderen Umgang der Menschen miteinander, mehr Mitmenschlichkeit, mehr Wahrnahme und Wertschätzung für das, was Menschen auch hinter den Kulissen leisten. Ich freue mich darauf, den einen oder anderen wieder in den Arm nehmen zu können.
5. Können die Konfirmationen stattfinden?
Wir werden in diesem Jahr keine Konfirmation durchführen. Beide Gruppen werden im kommenden Jahr (Pfingsten 2021) gemeinsam von meinem Kollegen Pf. Arndt Farack und mir gemeinsam konfirmiert. Da freue ich mich schon sehr darauf, auch, weil ein Mitglied meiner Familie auch konfirmiert wird.