Interview mit Herrn Fehlauer
Durch die Corona-Zeit fallen einige Dinge, die man so häufig und selbstverständlich genutzt hat, einfach weg. So auch das Bücher Ausleihen in der Oranienburger Stadtbibliothek.
Auch unserer Redaktion fehlen die Besuche in der Bibliothek.
Von daher freuen wir uns, dass wir ein Interview mit Herrn Fehlauer durchführen konnten. Daniel Fehlauer ist der Leiter der Oranienburger Stadtbibliothek.
Seit wann und wie er dazu gekommen ist – welche Angebote neu in der Bibliothek ins Leben gerufen wurden und wann die Bibliothek die Türen wieder öffnet, erfahrt ihr wenn ihr weiter lest.
Alle aktuellen Angebote und Informationen sind auf der Homepage der Stadtbibliothek Oranienburg zu finden.
Wir hoffen ihr habt genauso viel Freude wie wir beim Lesen dieses Interviews.
Interview mit Fragen aus der Redaktion an Herr Fehlauer – Leiter der Stadtbibliothek Oranienburg
1. Seit wann leiten Sie die Stadtbibliothek Oranienburg?
Ich leite die Stadtbibliothek Oranienburg seit September 2018.
2. War es schon immer Ihr Wunsch eine Bibliothek zu leiten?
Nachdem ich eher zufällig den Beruf des Fachangestellten für Medien und Informationsdienste nach dem Abitur für mich entdeckt habe und mit der dreijährigen Ausbildung in der Stadtbibliothek Hennigsdorf fertig war, verspürte ich den Drang mich nach Perspektiven in der Bibliotheksbranche umzuschauen. So kam es, dass ich von 2013 – 2018 den Fernstudiengang „Bibliotheksmanagement“ an der Fachhochschule Potsdam absolvierte. Im Laufe dieses Studium erwarb ich entsprechende Fähigkeiten, im späteren eine Bibliothek zu leiten. Demnach entwickelte sich in diesem Zeitraum der Wunsch, später auch mal Personalverantwortung zu tragen. In welcher Form ließ ich mir offen. Es war klar, dass ich mich nach dem Studium anderweitig bewarb, um im gehobenen Dienst einer Bibliothek zu arbeiten. Das tatsächlich eine so anspruchsvolle Aufgabe, wie diese hier in Oranienburg, zur Verfügung stand, war wohl wirkliches Glück. Heute freue ich mich eine so tolle Bibliothek zu leiten und ein so innovatives Team im Rücken zu haben.
Um es auf den Punkt zu bringen: Der Wunsch hat sich eher im Studium entwickelt, als dass ich schon als kleiner Junge davon geträumt habe.
3. Lesen Sie auch privat gerne Bücher?
Na klar. Lesen verbindet. Lesen ist der Schlüssel zur Teilhabe in der Gesellschaft. Vor allem Sachliteratur, zeitgeschichtliche Sachliteratur lese ich gern. Mein letztes Buch war eine Biografie über die Stadt Berlin. Sämtliche Epochen werden in diesem detailliert von Jens Bisky aufgearbeitet. Unglaublich, welch bewegendes und vielseitiges Schicksal diese Stadt ereilt hat.
Natürlich habe ich in meinem Team auch Kolleginnen, die unwahrscheinlich gern Jugend- sowie Kinderbücher lesen. Solltet ihr mal einen Tipp brauchen, stehen wir für Euch zur Verfügung.
4. Wie sieht Ihr Alltag momentan aus?
Ich teile mir die Arbeit halbwöchentlich. Die erste Hälfte der Woche bin ich in der Bibliothek, die zweite Hälfte der Woche arbeite ich aus dem Home-Office. Das gesamte Team hat sich in zwei Teams geteilt. Die einzelnen Kolleg*innen der beiden Teams sollen sich nach Möglichkeit nicht gegenseitig sehen. Sollte sich jemand aus einem Team anstecken, muss nur die Hälfte der gesamten Belegschaft in Quarantäne. Die andere Hälfte kann den Betrieb in der Bibliothek aufrecht erhalten.
5. Was hat sich in der Stadtbibliothek Oranienburg in der Corona-Zeit verändert?
Einiges.
Anfangs haben wir den Benutzungsbetrieb völlig heruntergefahren. Alle Mitarbeiter*innen waren im Home-Office. Gott sei Dank ist unser Beruf so vielfältig, dass genügend konzeptionelle Arbeit von zu Hause erledigt werden kann. Einige Kolleg*innen haben stapelweise Bücher mit nach Hause genommen, um Neuerscheinungen ausleihfertig zu machen.
Seit Anfang Mai fahren wir den Betrieb der Bibliothek schrittweise hoch. Erst haben wir nur Rückgaben ermöglicht. Seit zwei Wochen nehmen wir Bestellungen entgegen und packen die Wünsche für die Benutzer*innen zusammen. Rein darf noch keiner. Ab Montag, dem 18. Mai öffnen wir die Bibliothek dann wieder für die Benutzer*innen. Maximal zehn Personen dürfen gleichzeitig in die Bibliothek. Das tragen von Mund- und Nasenbedeckung wird auch bei uns gewünscht.
Wir hoffen aber so schnell wie möglich wieder zu einem normalen Ausleihbetrieb zu kommen. Schließlich müssen wir sogar den beliebten Lesesommer in einer abgewandelten Variante durchführen. Starter- und Abschlussparty sowie alle Fun-Action-Aktionen in der TURM Erlebnis-City entfallen. Lesen könnt ihr aber trotzdem und ein paar coole Abenteuer für zu Hause haben wir uns auch ausgedacht. Meldet Euch gern ab Montag, dem 18. Mai für den Brandenburger Lesesommer an. Auf unserer Internetseite findet Ihr alles weitere zum Lesesommer.
6. Wissen Sie wann die Bibliothek wieder auf machen kann?
Ja, ab Montag. Allerdings vorerst zu den veränderten Öffnungszeiten Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag von 11 – 16 Uhr.
7. Was machen Sie als Erstes wenn die Corona-Zeit vorbei ist?
Beruflich??? Ein riesen Event in der Stadtbibliothek organisieren, damit wir endlich wieder das sein können was wir auch sein wollen. Ein Ort für die Oranienburger Stadtgesellschaft, an dem ihr gern Eure Zeit verbringt und tolle Sachen entdecken könnt.

„Lesen verbindet.
Lesen ist der Schlüssel zur Teilhabe in der Gesellschaft.“

Foto: Enrico Kugler
„Meldet Euch gern ab Montag, dem 18. Mai für den Brandenburger Lesesommer an.
Auf unserer Internetseite findet Ihr alles weitere zum Lesesommer.„