Interview mit Herrn Laesicke
Momentan ist in Oranienburg einiges los, jeden Tag gibt es Veränderungen und fast täglich müssen neue Gesetze und Beschlüsse entschieden werden.
Doch wie sieht der Alltag von dem Mann aus, der so viele Entscheidungen treffen muss in dieser außergewöhnlichen Zeit.
Charlotte hat sich tolle und interessante Fragen ausgedacht, die sie Herrn Alexander Laesicke, dem Bürgermeister von Oranienburg, gestellt hat.
Herr Laesicke gibt nicht nur einen Einblick in die aktuelle berufliche Situation, sondern auch einen kleinen Einblick in sein Privatleben.
Interview von Charlotte Zwahr und Alexander Laesicke, Bürgermeister von Oranienburg
1. Wie sieht ihr Arbeitsalltag aktuell aus?
Es gibt in meinem Beruf sowieso keinen wirklichen Alltag, denn jeder Tag ist anders und oft weiß man morgens nicht, was im Laufe des Tages für Themen zu klären sind, aber natürlich einige Dinge sind jetzt ganz anders. Zum Beispiel begegne ich kaum noch Menschen persönlich oder nehme an Veranstaltungen teil. Dafür bin ich viel am Telefon oder in Videokonferenzen, um immer wieder neue Situationen zu verstehen, Schlüsse daraus zu ziehen und sinnvolle Maßnahmen abzuleiten. Sollen Spielplätze geöffnet / geschlossen werden? Dürfen Geschäfte geöffnet werden oder nicht? Was können wir uns überhaupt noch leisten? Was müssen wir tun, um die Gesundheit der Oranienburger zu schützen? Außerdem ist es mir gerade wichtig, unsere Bürger zu ermutigen und ihnen für Ihr Verständnis und Ihre Mithilfe zu danken. Und nicht ganz nebenbei laufen die „normalen“ Themen einfach weiter, wie etwa der Bau einer neuen Schule in Friedrichsthal.
2. Was vermissen Sie in der Corona-Zeit am meisten?
Ich vermisse es so nah wie sonst meinen Freunden und meiner Familie, den Kollegen und meiner ganzen Umgebung zu sein. Selbst meine Eltern können gerade nicht mit meinen Kindern spielen. Außerdem vermisse ich bei manchen Menschen ihre Unbeschwertheit, weil Sie Angst um ihre Gesundheit haben oder weil sie nicht wissen, wie sie finanziell diese Krise überstehen sollen.
3. Tragen Sie eine Maske zum Schutz Ihrer Gesundheit?
Insgesamt kommen weniger als zehn Menschen in meine Nähe und gänzlich ohne Sicherheitsabstand nur meine Frau und meine Kinder. Deswegen trage ich keine Maske im Alltag. Wir sollen sie aber bei Menschansammlungen tragen, z.B. in der Bahn oder im Supermarkt. Da trage ich natürlich eine Schutzmaske und das solltest du auch.
4. Machen sie jetzt was, wofür sie sonst keine Zeit haben?
Tagsüber habe ich nicht weniger zu tun als sonst, aber abends habe ich im Moment viel weniger Veranstaltungen, deswegen kann ich jetzt fast jeden Abend meine Kinder ins Bett bringen, was sonst eher die Ausnahme ist. Das gibt mir sehr viel Kraft und macht mich sehr glücklich. So schlimm das alles ist, gibt es also auch ein paar gute Seiten.
5. Worauf freuen sie sich nach der Coronakrise am meisten?
Na, das wir zusammen wieder Spaß haben können, vielleicht bei einer Laufveranstaltung oder im Schlosspark oder weil ich dich in deiner Schule besuchen kann. Das wird super!

„…jeder Tag ist anders
und oft weiß man morgens nicht,
was im laufe des Tages
für Themen zu klären sind.“
